The Good Coffee: Neu in Mainz

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The Good Coffee, das klingt ja sehr vielversprechend, denke ich, während ich auf der Suche nach einer entspannten Ecke und einer heißen Tasse bin. Möchte man in der Mainzer Innenstadt eine Pause einlegen und gemütlich eine Tasse Kaffee trinken, hat man eine sehr große Auswahl. Viele kleinere und größere Cafés versprechen eine Auszeit vom Shopping-Wahnsinn. In die Räume des ehemaligen Café Awake, das ich seinerzeit sehr gerne besucht habe, ist jetzt ein neues Café eingezogen: The Good Coffee. Ob hier der Name Programm ist, werde ich heute herausfinden.


1. Kaffeegenuss zwischen Neubrunnenplatz und Römerpassage

Hier tobt das Leben: Verschiedene Einzelhändler, Gastronomien und Schnickschnackläden befinden sich an diesem Ende der Mainzer Innenstadt. Die Römerpassage zieht zahlreiche Besucher an, die sich die Ruinen unterhalb des Einkaufscenters ansehen wollen. In den wärmeren Monaten lockt die Außenbestuhlung bestimmt viele Stadtschwärmer an, hier eine Pause einzulegen, schließlich kann man von diesem Posten aus wunderbar das Treiben drumherum beobachten. Jetzt hingegen, in der kalten Jahreszeit, muss man mit einem Platz im grau gestrichenen Gastraum Vorlieb nehmen. Mit Glück sitzt man aber an der Fensterfront, so dass man einen guten Blick nach draußen hat.

Von außen reingeguckt: The Good Coffee in der Nähe der Römerpassage

Von außen reingeguckt: The Good Coffee in der Nähe der Römerpassage


2. The Good Coffee: Wie gut ist er?

Ich gehe oft in die immer gleichen Läden, weil ich weiß, wo es mir gut schmeckt und wo ich mich wohlfühle. Ich finde aber auch, neue Lokale verdienen eine Chance – sonst weiß man ja nie, ob es da nicht noch besser schmeckt oder man sich noch wohler fühlt. Nun also The Good Coffee. Der Gedanke dahinter ist definitiv ein Guter: Mit dem eigenen Kaffeegenuss anderen Menschen helfen, da durch den Einsatz des Unternehmens GEPA für faire Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern gesorgt wird. Eine Tasse Kaffee also, für die niemand ausgebeutet wurde.

The Good Coffee will mehr sein, als nur ein Café, in dem man sich bei einer Tasse Heißgetränk entspannen kann. Das Unternehmen mit einer Mainzer Filiale und einer in Frankfurt sieht sich als Social Coffee Company, als Vermittler zwischen Kaffee-Produktion in fernen Ländern und den Genießern hierzulande. Mit Aktionen wie gemeinsamen Spieleabenden oder auch Kleidertauschbörsen soll bei The Good Coffee auch das Miteinander gefördert werden.

Hinter der langen Theke gibt es auch Kuchen und Snacks, z.B. belegte Bagels

Hinter der langen Theke gibt es auch Kuchen und Snacks, z.B. belegte Bagels


3. Mein Fazit

Was ich an einem Café sehr schätze und bei The Good Coffee leider vermisse, ist die Möglichkeit, sich auch etwas dem Trubel zu entziehen und für sich zu sein. Ob man ein privates Gespräch führen möchte oder alleine für sich seinen Gedanken nachhängen möchte: Ein zu großer und trubeliger Gastraum stört mich meistens eher, als dass ich mich dort wohlfühle. Ich nehme heute auf einem Sessel in einer Ecke Platz, um etwas für mich sein zu können. Leider mit dem Ergebnis, dass ich zwischen der Tür zur Toilette und dem Zugang hinter die Theke sitze. Der eigentlich gemütliche Sessel ist dadurch leider kein Ruhepol. Der Cappuccino, den ich mir bestellt habe, schmeckt gut, aber kann leider den Gesamteindruck nicht ganz aufwiegen.

The Good Coffee ist für mich nicht mehr als eines von vielen Cafés ohne Charakter. Der Gedanke einer sozialen Coffee-Company und der cleane Look des Cafés passen nicht so richtig zusammen. Es wirkt eher wie für den schnellen Business-Lunch konzipiert als für die gemütliche Tasse Pausen-Kaffee. Die grauen Wände und das viele Licht machen das Lokal leider sehr ungemütlich.

Graue Wände, cleanes Mobiliar: Leider nicht so gemütlich im The Good Coffee

Graue Wände, cleanes Mobiliar: Leider nicht so gemütlich im The Good Coffee


The Good Coffee
Steingasse 24
55116 Mainz

Öffnungszeiten
Montag – Freitag 8.30-19 Uhr
Samstag 9-19 Uhr
Sonntag 10-17 Uhr


Bildnachweis: © alle Bilder schwarzer.de / Tiffany Bals

Über den Autor

"Heute mach´ ich mir kein Abendbrot, heut mach ich mir Gedanken" – getreu diesem Motto ist Tiffany Bals als freiberufliche Texterin und neugierige Entdeckerin in Mainz und Wiesbaden unterwegs. Die Gastronomie-Insiderin und Food-Bloggerin legt besonderen Wert auf Gastfreundschaft, hinterfragt Tradiertes und begeistert sich für Außergewöhnliches. Bei Schwarzer.de leitet sie als Chefredakteurin die Blogs & YouTube-Channels.

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