Cannabisbutter (auch Cannabutter genannt) kann für viele Rezeptideen verwendet werden. Mit der folgenden Anleitung kann man Cannabisbutter ganz einfach selbst herstellen.
Rezept für Cannabisbutter
Cannabisbutter gilt unter Fans der Hanfpflanze als absoluter Klassiker unter den aus Hanf hergestellten Lebensmitteln und wird zum Verfeinern von Gerichten sowie als Zutat in vielen Rezepten verwendet. Das Kochen und Backen mit Hanf wird immer beliebter und je mehr der Konsum von Cannabis legalisiert wird, desto mehr Menschen experimentieren mit Lebensmitteln, die Cannabis enthalten. Hanfsamen werden ins Müsli oder den Smoothie gemixt und Hanfmehl zum Backen verwendet. Auch das Herstellen von Öl mit Cannabisblüten ist eine beliebte Möglichkeit, mit Hanf zu kochen.
In Deutschland kann nur derjenige Cannabis legal konsumieren, der Marihuana auf Rezept vom Arzt verschrieben bekommt. Seit 2017 dürfen Ärzte Cannabis auch ohne Sondergenehmigung verordnen. Da die positive Wirkung auf viele Krankheiten erwiesen ist, wird Cannabis deshalb immer häufiger verschrieben. Die höchstmögliche Menge an Cannabisblüten, die ein Arzt verordnen darf, liegt bei 100 Gramm pro Patient im Monat.
Wie die Patienten das Cannabis konsumieren, ist eine persönliche Entscheidung. Die wirksamen Substanzen THC und CBD werden durch Hitze-Decarboxylierung aus den Cannabisblüten gelöst. Dies kann durch Verdampfen, Rauchen oder alternativ durch das Erhitzen in Öl geschehen. Wer also sein medizinisches Marihuana nicht rauchen möchte und auch das Verdampfen nicht mag, kann die Blüten in der Küche verarbeiten.
Im Folgenden wird ein Rezept erklärt, mit dem man in fünf einfachen Schritten Cannabisbutter herstellt:
- Alle Zutaten besorgen
- Zutaten vermischen
- Erhitzen der Masse
- Flüssige Butter sieben
- Auskühlen lassen
1. Alle Zutaten besorgen
Bevor man mit dem eigentlichen Zubereiten der Cannabisbutter beginnt, sollte man alle Zutaten und Haushaltsgeräte besorgen und griffbereit zurechtlegen:
- 14 Gramm Cannabisblüten
- 250 Gramm Butter
- Wasser
- Stabmixer
- Holzkochlöffel
- Kochtopf
- zwei möglichst feinmaschige Siebe
- Behälter aus Kunststoff zum Auskühlen
Cannabisblüten zu verwenden, bietet das intensivste Geschmackserlebnis. Es ist jedoch auch möglich, Verschnitt, Pflanzenreste wie Stängel oder bereits gevaptes Cannabis zu nutzen. Anstelle der feinen Siebe kann auch ein Abseihtuch verwendet werden.
2. Zutaten vermischen
Die Cannabisblüten müssen zunächst fein gemahlen werden. Es gibt dafür ein spezielles Gerät, den sogenannten Gras-Grinder. Man kann jedoch auch einen Stabmixer verwenden und dort das Marihuana solange zerkleinern, bis es pulverisiert ist. Das Zermahlen maximiert die Oberfläche des Cannabis und erhöht die Wirkung des enthaltenen THCs und CBDs, denn das ätherische Öl der Pflanze kann sich auf diese Weise wesentlich besser lösen.
Jetzt bringt man einen Liter Wasser im Kochtopf zum Kochen. Das Wasser sollte während der gesamten Zubereitungszeit ungefähr drei bis vier Zentimeter hoch im Topf stehen. So vermeidet man am besten ein Chaos in der Küche durch spritzendes Fett. Jetzt wird die Butter zum kochenden Wasser gegeben. Es ist empfehlenswert, die Butter zunächst in kleine Stücke zu schneiden. Bevor man fortfährt, muss die Butter komplett geschmolzen sein. Nun wird das Cannabispulver in den Kochtopf gegeben und sofort die Temperatur gesenkt, sodass die gesamte Flüssigkeit nur noch ganz leicht köchelt. Kocht die Mixtur zu stark, geht viel von den Cannabinoiden verloren.
Jetzt heißt es, Geduld aufbringen, denn die Mixtur sollte am besten den ganzen Tag lang köcheln, zumindest jedoch drei Stunden. Während der gesamten Zeit muss man in regelmäßigen Abständen immer wieder das verdampfte Wasser nachfüllen. Die sattgrüne Cannabisbutter ist fertig, wenn sich das Fett vollständig vom Wasser getrennt hat und auf dem Wasser schwimmt.
3. Flüssige Butter sieben
Es ist nun Zeit, die Cannabisblüten bzw. das Cannabispulver aus der Flüssigkeit zu sieben. Die gesamte Flüssigkeit wird zu diesem Zweck durch ein sehr feines Sieb gekippt und mit einem zweiten Sieb werden die Pflanzenreste in der Flüssigkeit ausgedrückt, um alle Inhaltsstoffe zu nutzen. Diesen Vorgang kann man alternativ mit einem Abseihtuch durchführen und dieses zum Schluss auswringen, damit man alle Inhaltsstoffe aus dem Öl presst. Die Pflanzenreste kann man übrigens verwenden, um damit andere Gerichte oder Salatsaucen aufzupeppen.
Die gesiebte, flüssige Cannabisbutter-Wasser-Mischung wird in einen, möglichst verschließbaren, Kunststoffbehälter geschüttet. Ergebnis dieses Arbeitsschritts ist somit ein Behälter voller Flüssigkeit, wobei die Butter oben auf dem Wasser schwimmt.
4. Auskühlen lassen
Jetzt ist noch einmal Geduld nötig, denn die flüssige Cannabisbutter muss über Nacht im Kühlschrank auskühlen und sich verfestigen. Am nächsten Morgen ist es soweit: Die feste Cannabisbutter kann vorsichtig aus dem Wasser gehoben werden. Im Kühlschrank erreicht die Butter eine Haltbarkeit von zwei Wochen, sie kann jedoch auch eingefroren werden. In diesem Fall verlängert sich die Haltbarkeit auf zehn Monate.
Rezeptideen mit Cannabisbutter
Cannabisbutter ist die Grundlage für viele Rezeptideen mit Marihuana. Wenn man Cannabisbutter nach dem obigen Rezept hergestellt hat, gehören Kekse und Brownies, die unangenehm nach Gras schmecken, der Vergangenheit an.
Video: Gitterkuchen mit Cannabis
Cannabis-Karotten-Kuchen
Für den leckeren Cannabis-Karotten-Kuchen werden folgende Zutaten genötigt:
- 200 Milliliter Cannabisöl
- 4 Eier
- 2 Tassen Zucker
- 1 Vanilleschote
- 3 Teelöffel Backpulver
- 2 Tassen Mehl
- 2 1/2 Tassen geraspelte Karotten
- 1 1/2 Teelöffel Zimt
- 1/2 Teelöffel Salz
Zunächst werden das Cannabisöl, die Eier, der Zucker und das Mark der Vanilleschote vermischt. Dann werden nach und nach Backpulver, Mehl, Zimt Salz und die Karotten zugefügt und alles in eine gefettete Kuchenform gegeben und schließlich bei 180 Grad Ober- und Unterhitze ungefähr 45 Minuten gebacken.
Nach dem Auskühlen wird der Kuchen mit einer Glasur überzogen aus:
- 1/2 Tasse Cannabisbutter
- 1 Vanilleschote
- 4 Tassen Puderzucker
- 200 Gramm Frischkäse
Die Cannabisbutter wird geschmolzen, mit den anderen Zutaten vermengt und dann einfach auf dem Kuchen verstrichen.
Video: Cannabis Eis
Marihuana Eiscreme
Für diese leckere Sommer-Spezialität benötigt man:
- 250 Gramm Cannabisbutter
- auf Wunsch Sahne
- 5 Bananen
- 5 Esslöffel Rum
- Honig zum Süßen nach Geschmack
Die Cannabisbutter wird langsam im Kochtopf geschmolzen. Nun werden die Bananen zerdrückt und mit Rum sowie Honig gemischt. Die Bananenmischung wird unter die flüssige Butter gehoben und wer es mag, kann das Ganze noch mit einem Schuss Sahne verfeinern. Jetzt gibt man die Mischung in eine Schüssel und lässt sie über Nacht, oder zumindest einige Stunden, im Gefrierschrank auskühlen. Besonders cremig wird das Ganze, wenn man die Masse in eine Eismaschine gibt.
Cannabis Cookies
Cannabis Cookies sind ein absoluter Klassiker und in wenigen Schritten selbst gebacken. Man benötigt folgende Zutaten:
- 100 Gramm Cannabisbutter
- 100 Gramm Zucker
- 200 Gramm Mehl
- 2 Eier
Die Cannabisbutter sollte nicht direkt aus dem Kühlschrank kommen, sondern weich verarbeitet werden. Alle Zutaten werden mit dem Mixer oder der Küchenmaschine gut verrührt, bis sich ein glatter Teig gebildet hat. Jetzt formt man mit zwei Esslöffeln kleine Teighaufen und setzt diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech. Die Cookies werden bei 160 Grad Ober- und Unterhitze zwischen 16 und 20 Minuten gebacken.
Video: Leckeren Hanf-Brotaufstrich selber machen || Mit Hanfsamen gesund kochen
Cannabis-Creme-Suppe
Selbstverständlich kann man mit der Cannabutter auch herzhafte Rezeptideen umsetzen. Für diese leckere Suppe benötigt man folgende Zutaten:
- 50 Gramm Cannabisbutter
- 3 Tassen Gemüsebrühe
- ¼ Tasse gewürfelte rote Zwiebel
- 1 Tasse zerkleinerter Brokkoli
- 2 Tassen Vollrahm
- 2 gehackte Knoblauchzehen
- 1 Tasse Sellerie in Scheiben
- 1 Esslöffel Mehl
- eine Handvoll zerkleinerter frischer Koriander
- 1 Prise schwarzer Pfeffer
Die Gemüsebrühe wird im Topf zum Kochen gebracht und dann wird der Broccoli hinzugefügt und fünf Minuten gekocht. Jetzt lässt man die Cannabutter in einer Pfanne schmelzen, brät darin Zwiebeln, Knoblauch und Sellerie an und dickt das Ganze mit dem Mehl an.
Die Mischung wird in den Topf gegeben und bei niedriger Temperatur geköchelt. Nun fügt man den Vollrahm hinzu und rührt diesen gut unter die Suppe. Nach fünf Minuten ist die Suppe bereits fertig, wird mit dem Pfeffer gewürzt, dem Koriander bestreut und dann serviert. Wer etwas Knackiges zufügen möchte, streut zusätzlich Hanfsamen über die Suppe.
Bildnachweis:©Shutterstock-Titelbild: Michael Nosek-#01: Michael Nosek-#02: Michael Nosek